Wer ist Irina?
Wo beginnt Kunst?
Für mich dort, wo ein Mensch den Mut findet, sein Inneres nach außen zu tragen.
Kunst ist die Sprache der Seele – egal ob visuell, akustisch, olfaktorisch oder gustatorisch.
Sie macht das Verborgene sichtbar, bringt Dunkles ans Licht.
Ich wurde verdreht, mir entfremdet, vernebelt, verstellt, misshandelt.
Meine Bilder sind unscharf, pixelig, farblich überzogen, vernebelt – so wie ich selbst.
Sie spiegeln die Unvollkommenheit: meine eigene und die der Gesellschaft.
Kindheit & Traum
Schon als Kind träumte ich davon, Künstlerin zu werden. Philosophie, Malerei, Musik und Tanz faszinierten mich. Doch in meiner Familie wurde mein künstlerisches Schaffen belächelt.
In mir wuchs der Glaube, nicht gut genug zu sein. Eine Bewerbung an einer Kunsthochschule erschien mir beschämend. Stattdessen studierte ich Grafikdesign und arbeitete viele Jahre in der Werbung – Kreativität auf Knopfdruck, für leblose Produkte. Ich fühlte mich fehl am Platz.
Werbung, Muttersein & Fremdheit
Mit der Geburt meiner Tochter wurde es noch härter. Trotz Überstunden und Anerkennung erlebte ich Mobbing.
Mein Leben rauschte an mir vorbei, als säße ich in einem Zug, der an allen Bahnhöfen vorbeifährt. Ich sah Szenen durchs Fenster: meine Hochzeit, den Tod meines Mannes – Fragmente, ohne dass ich wirklich anwesend war.
Seifenblasen der Erinnerung
Seifenblasen steigen in den Himmel. Jede gefüllt mit Sequenzen meines Lebens: eine weitere Hochzeit, Erfolge, Verluste, Irrwege. Manche glitzern, andere sind dunkel – Exzesse, Krankheit, das Gefühl, mich selbst zu verlieren.
In der letzten Blase sehe ich meine Kindheit. Den Missbrauch. Mit diesem Blick zurück konnte ich die Fesseln lösen – und frei werden.
Befreiung & Heute
Drei Jahre reiste ich um die Welt. Ich lernte: egal wie weit ich laufe, mein Schmerz reist mit.
Erst als ich mich ihm stellte, fand ich mich selbst.
Heute lebe ich neu: gesund, kraftvoll, voller Licht und Liebe.
Und ich arbeite mit dem, was mich ausmacht: mit der Unvollkommenheit.